Rheingau-Taunus-Kreis
Die Datenflut nutzbar machen – ein Lösungsansatz aus dem Rheingau-Taunus-Kreis (RTK)
Stephan Vay ist Beteiligungsmanager und es gibt etwas, was ihn sehr stört:
„Was bringt es, wenn man heute den Beteiligungsbericht von vor anderthalb Jahren erstellt. Das nehmen Bürger und Politik wohlwollend zur Kenntnis – zur Beteiligungssteuerung trägt das nur wenig bei.“
Er ist überzeugt, dass die Vielzahl vorliegender Beteiligungsdaten bei der Steuerung öffentlicher Unternehmen helfen können. Nur wie kann man diese Daten nutzbar machen?
Als ehemaliger Rechnungsprüfer hat sich Vay intensiv mit der analytischen Prüfung von kommunalen Jahresabschlüssen beschäftigt. Eine Datenanalysesoftware und selbst erstellte Makros, die bundesweit in Rechnungsprüfungsämtern zum Einsatz kamen, trugen seinerzeit wesentlich zum Aufbau des doppischen Prüfwesens bei. „Gibt‘s da nicht auch was für das Beteiligungsmanagement?“, fragt sich der gebürtige Hesse immer wieder. Zumal 2017 auch die überörtliche Prüfung den Einsatz einer Software empfiehlt. Anfragen bei anderen hessischen Landkreisen bleiben ergebnislos. Jede Kommune versucht individuell der Datenflut Herr zu werden.
Nach einer erneuten Internetrecherche stößt Vay Anfang 2018 auf die Leipziger Saxess AG, nimmt Kontakt auf und erhält eine Produktpräsentation. Im Rückblick erinnert er sich:
„Das Potenzial der Anwendung war gleich erkennbar.“
Und von da an geht alles recht schnell. Der Rhein-Taunus-Kreis mit rund 190.000 Einwohnern am Rande des Rhein-Main-Gebiets schreibt noch im gleichen Jahr aus und führt die webbasierte Beteiligungssoftware fidas ein, um mit den Zahlen der Beteiligungen aktiver zu arbeiten und ein zukunftssicheres Controlling-System zu etablieren.
Besonders beeindruckt zeigt sich Vay vom automatischen Daten-Import. Er ist überzeugt:
„Ein effektives Beteiligungscontrolling ist sehr abhängig von den gelieferten Zahlen seitens der Beteiligungen. Ob Summen-Saldenliste, Excel- oder PDF-Format, die eingehenden Daten werden dank fidas automatisch eingelesen und stehen sofort zur Auswertung bereit. Beim umfangreichen Aufgabenspektrum unserer Stabsstelle Controlling/Beteiligungen ist der Wegfall der manuellen Datenerfassung eine enorme Entlastung. Erfassungsfehler werden dabei vermieden und es bleibt mehr Zeit für die eigentlichen Kernaufgaben.“
Hierzu gehört für Vay u.a. das Vorbereiten der Mandatsträger auf Gremiensitzungen. Die hierzu benötigten Daten zieht er nun einfach aus der Anwendung.
„Heute ist es möglich, mithilfe der Software kurzfristig einen Beteiligungssteckbrief zu erstellen. Ergänzt um weitere Infos wie die betriebswirtschaftliche Einschätzung hat ein Mandatsträger so alle wesentlichen Informationen für eine Gremiensitzung.“
„Natürlich schweben mir auch noch andere Funktionen vor, wie z.B. ein softwaregestützter Vergleich von Beteiligungen gleicher Branchen untereinander“, ergänzt Vay. „Aber so was braucht eben Entwicklungszeit und zudem sind ja auch Bedürfnisse anderer Nutzer zu berücksichtigen. Mit den derzeit vorhandenen Möglichkeiten ist mein Grundbedürfnis an ein softwaregestütztes Beteiligungsmanagement auf jeden Fall gestillt.“
Den Originalbeitrag aus dem Behördenspiegel finden Sie hier.