Work & Travel auf Sri Lanka
Autor: Judith
Arbeiten von jedem beliebigen Ort der Welt – eine Traumvorstellung für viele reisebegeisterte Arbeitnehmer. Unsere Kollegin Ronja hatte den Mut diesen Traum für sich wahrwerden zu lassen. Als erste KollegIn unseres Unternehmens, die als digitaler Nomadin durch die Welt zieht, waren wir natürlich besonders neugierig. Im nachstehenden Interview haben wir ihre ersten Erfahrungen, die sie bereits in ihrem vorangegangenen dreiwöchigen Urlaub in SriLanka sammeln konnte, zusammengefasst.
Du hast jetzt bereits 3 Wochen in Sri Lanka verbracht und konntest das Land als Tourist kennenlernen. Wie waren deine bisherigen Erfahrungen mit der Kultur und den Menschen vor Ort?
Auch wenn ich zu Beginn die Befürchtung hatte, dass es ähnlich wie in Indien sein könnte, so konnte ich glücklicherweise feststellen, dass die Menschen in Sri Lanka völlig anders sind. Während ich mich in Indien eher unwohl fühlte, so begegnen mir hier die Leute mit Offenheit und Hilfsbereitschaft. Egal wohin ich gehe, überall werde ich mit einem Lächeln begrüßt. Man merkt auch, dass der Glauben bei den Menschen hier eine große Rolle spielt. 70% der Bevölkerung ist buddhistisch und lebt den Glauben ganz aktiv aus. Dies sieht man insbesondere an der Vielzahl an Tempeln und morgendlichen Zeremonien. Abgesehen davon sind besonders die jüngeren Generationen ziemliche Party-People und verbringen gerne ihre Freizeit auf der Tanzfläche.
Grundsätzlich würde ich das Leben der Menschen hier als sehr einfach beschreiben. Es steht viel Reis auf dem Speiseplan und gegessen wird primär mit den Fingern. Viele haben mehrere Jobs, um sich über Wasser halten zu können. Der Verdienst hier ist wirklich sehr gering, der monatliche Einkommens-Durchschnitt liegt bei weniger als 300€. Dazu kommt, dass das Land sehr stark von der Inflation betroffen ist.
Die weltweite Energiekrise zeigt hier wesentlich stärker ihre Auswirkungen zeigt als in Deutschland. Sri Lanka steckt schon länger in dieser Wirtschaftskrise, ausgelöst durch politische Fehlentscheidungen, beschleunigt durch die Pandemie. Derzeit gibt es vor Ort zweimal täglich PowerCuts, dabei wird jeweils für eine Stunde der Strom abgeschaltet. Auch das Benzin wird stark limitiert. Je nachdem, ob man einen Roller oder einen PKW besitzt, darf man wöchentlich lediglich 5 oder 10 Liter tanken.
Was hat dir bisher besonders gut gefallen?
Eines meiner Highlights ist die Stadt Ella. Eine wunderschöne Stadt in den Bergen mit einzigartigen Wanderrouten. Aktuell verbringe ich jedoch die meiste Zeit am Meer, in der Stadt Mirissa. Hier habe ich endlich die Chance einen der Punkte meiner Bucket Liste abzuhaken, da ich begonnen habe das Surfen zu erlernen. Bisher hatte ich schon drei Stunden Surfunterricht, immer um 6 Uhr morgens. Die nächsten sind auch bereits geplant, werden aber wohl eher am Wochenende stattfinden. Kulinarisch bin ich auch besonders angetan. Hier gibt es viel frisches Obst und Gemüse und probiere ich immer viel einheimisches, lokales Essen.
Gab es auch negative Erfahrungen?
Leider gab es die auch. Unangenehm war es natürlich zunächst erst einmal krank zu werden in einem fremden Land. Herausfordernd ist auch, dass man als Tourist immer verhandeln muss. Doch es gibt neben der Wirtschaftskrise auch andere Probleme im Land, welche mir vor Ort bewusst geworden sind. Zum Einen hat Sri Lanka riesige Müllprobleme. Das Meer spült viel am Strand an. Gerade an den nicht-touristischen Orten liegt auch viel davon am Strand herum. Das wiederum liegt vor allem daran, dass es im Land kein Müll-System gibt und die Menschen ihren Müll daher selbstständig verbrennen müssen.
Wie stellst du dir das digitale Nomadentum in Sri Lanka vor?
Ich möchte in meiner Zeit hier vor allem wieder mehr Tagesroutinen einführen. Dazu gehören für mich insbesondere das frühe Aufstehen und das Surfen oder Schwimmen vor der Arbeit. Abgesehen davon, möchte ich mir hier eine lange Mittagspause nehmen, um etwas Zeit am Strand verbringen zu können. Die Abendstunden werde ich an die deutschen Arbeitszeiten anpassen, sodass ich ein paar Stunden zeitgleich mit meinen KollegInnen arbeiten kann.
Alles in allem, erwarte ich mir eine schöne Kombination aus Arbeiten und Tourismus. Ich habe auch bereits einige Co-Working Spaces ausgekundschaftet, arbeite aktuell aber erstmal vom Guest House heraus. Dabei handelt es sich um ein Hostel mit Fokus auf Langzeit-Gäste. Es gibt hier auch Unterkünfte, welche sich explizit auf Digitale Nomaden spezialisiert haben, die sind jedoch alle vergleichsweise teurer. Daher habe ich mich entschieden, die nächste Zeit lieber hier im Guest House zu verbringen.
Wie wurde dein Wunsch von Sri Lanka aus zu Arbeiten vom Vorstand und deinen Kollegen aufgenommen? Und inwieweit unterstützt dich die Saxess AG dabei, dein Vorhaben in die Tat umzusetzen?
Grundsätzlich bekam ich sehr positives Feedback von allen. Mein ursprünglicher Plan war es nach Spanien oder Portugal zu reisen. Dort hätte ich die gleiche Zeitzone gehabt, was für ein unkomplizierteres Zusammenarbeiten dank der gleichen Arbeitszeiten gesorgt hätte. Aber auch die Zeit-Verschiebung ist unproblematisch. Die Morgenstunden kann ich nutzen, um fokussiert an Themen zu arbeiten, die vor Ort in Leipzig oft im Tagesgeschäft untergegangen sind. Und am Nachmittag und Abend arbeite ich viel zur gleichen Zeit wie meine KollegInnen, was für Absprachen und Meetings optimal ist. Es mussten nicht einmal Termine angepasst werden, da alle Termine auch mit der Zeitzone vor Ort optimal für mich passen.
Eigentlich kann ich insgesamt nur sagen, dass der Prozess wirklich sehr unkompliziert war. Es brauchte nur ein paar kurze Absprachen und dann war das Thema geregelt. Die Firma und meine KollegInnen waren der Idee sehr positiv gegenüber eingestellt. Für meine Vorgesetzte(n) war es lediglich wichtig, dass ich mich für die Zeit nicht ummelde.
Wie hast du dich auf deine Zeit in Sri Lanka vorbereitet?
Ehrlich gesagt, habe ich mich gar nicht so viel vorbereitet. Viele Entscheidungen habe ich intuitiv getroffen. Um mir den Arbeitsalltag hier zu erleichtern habe ich mir vorab lediglich einen zweiten Bildschirm gekauft und eine Batterie-Mouse. Auch zusätzliche Impfungen waren nicht notwendig, da ich von meiner Zeit in Indien noch alle empfohlenen hatte. Was ich jedoch vorab organisieren musste, war mein Touristenvisum. Dieses ist 30 Tage gültig und man kann es dann monatlich bis zu einem halben Jahr verlängern, dafür zahlt man ca. 50€/Monat.
Wie wird sich dein Arbeitsalltag dort von deinem Arbeitsalltag hier in Deutschland unterscheiden?
Das Surfen vor der Arbeit ist definitiv der größte Unterschied zu meinem Arbeitsalltag in Deutschland. Aktuell gehe ich auch früher schlafen, als ich es von zuhause gewohnt bin. Dadurch hat sich insbesondere meine Morgenroutine verbessert. Ich hoffe, dass ich hier auch wieder mehr Yoga-Routinen in meinen Arbeitsalltag einbauen kann. Den heutigen Tag habe ich ebenso mit Surfen gestartet. Die körperliche Betätigung tat mir richtig gut und ich hatte das Gefühl in den ersten Stunden wesentlich produktiver Arbeiten zu können als sonst. Von Vorteil war sicher auch, dass meine ArbeitskollegInnen zu der Zeit noch am Schlafen waren. So konnte ich völlig ohne Ablenkung meine Aufgaben abarbeiten.
Was sind deine größten Sorgen und Bedenken?
Ich habe noch ein wenig Bedenken wegen der PowerCuts und inwieweit sich diese auf meine Arbeitszeiten auswirken können. Aber ich habe eine recht gute Akku-Laufzeit und zudem mir bereits einige Coworking Spaces ausgesucht, falls es einmal kritisch werden sollte. Ansonsten mache ich mir eigentlich eher weniger Sorgen, da ich bereits guten internationalen Anschluss gefunden habe, wie beispielsweise die Familie, die das Guest House betreibt.
Vielen Dank, Ronja für die ersten Einblicke nach drei Wochen Aufenthalt in Sri Lanka !
Ihr Ansprechpartner für Fragen zu unseren Produkten und Services
Daniel Hübner
Vorstand
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